Pranayama, die Yoga-Atmung, kontrolliert die vitale Kraft. Mittels dieser kontrollierter Ein- und Ausatmung kann Vitalenergie sich im ganzen Körper ausbreiten und auch die kleinste, abgelegendste Zelle erreichen. Erfahrene Yogis nutzen jeden Moment des Pranayama, welches eigentlich aus vier Teilen besteht: Einatmen, die Lungen mit Sauerstoff gefüllt spüren, ausatmen und für einen Moment mit leerer Lunge verharren. Unter Ruhighalten des Geistes kann die Atmung sogar dem Geistesrhythmus angepasst werden. Solche respiratorischen Übungen stärken nicht nur das gesamte Atemsystem, sondern auch das Nervensystem, harmonisieren Gedanken, Emotionen und Verhalten, sind deshalb auch bei Stress und Depressionen anwendbar, um Körper und Geist wieder in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.
Die Bauchatmung verhilft zu mehr Ruhe und Entspannung
Eine komplette Atmung (Bauchatmung) für Anfänger sieht wie folgt aus: Sitzen Sie komfortabel mit gekreuzten Beinen und geradem Rücken auf der Yogamatte. Ihre Wirbelsäule ist aufgerichtet, der Kopf befindet sich in exakter Verlängerung der Wirbelsäule. Beginnen Sie, tief und langsam über die Nase ein- und auszuatmen. Spüren Sie, wie die Luft jeden Zentimeter Ihres Brustkorbes berührt, das Zwerchfell erreicht und schließlich den Bauchraum füllt. Atmen Sie ruhig weiter; fühlen Sie nun, wie der Rippenbereich sich weitet, während die Lungen gefüllt werden. Spüren Sie dann beim langsamen Ausatmen, wie sich zuerst der obere Rippenraum, dann der untere Teil der Brustbereich entleeren und schließlich der Bauchraum leer wird. Diese kontrollierte Atmung erhöht mit fortschreitender Übung die Lungenkapazität, hilft zudem gegen Atemnot und Asthma. Mittels der Bauchatmung wird mehr Ruhe und Vitalität erreicht; sie trainiert nicht nur die Bauchmuskeln, sondern ist auch in der Lage, das Lungenvolumen signifikant zu vergrößern. Blockaden, Stress, Müdigkeit und Kopfweh werden beseitigt. Diese Atmung ist deshalb ideal fürs Büro oder jegliche Stresssituationen. Es sollten mindestens 10 tiefe Atemzüge durchgeführt werden, am besten in stehender Haltung, damit der Atem frei fließen kann. Yogalehrer raten ihren Schülern, während des Tages auf ihre Atmung zu achten, denn mehr als die Hälfte aller Personen atmet zu flach. Hier kann die Bauchatmung wahre Wunder wirken.
Mehr Energie durch die Flankenatmung
Als besondere Energiequelle gilt die Flankenatmung, bei der eine Energetisierung des gesamten Körpers und zugleich eine Entgiftung erfolgen. Sie ist ein exzellentes Werkzeug zur Selbstkontrolle und hilft, das seelische Gleichgewicht wiederzufinden. Setzen Sie diese Atmung bei Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Stress und Blutdruckproblemen ein. Flankenatmung sollte dreimal bis fünfmal pro Körperseite durchgeführt werden. In der Grätschstellung wird die rechte Hand auf dem rechten Oberschenkel abgelegt, tief eingeatmet und beim Ausatmen der Oberkörper nach rechts gebogen; der linke Arm wird gestreckt über dem Kopf gehalten und folgt der Bewegung. Danach findet ein Seitenwechsel statt.
Durch die Wechselatmung Nadi Shodhana werden die Energiekanäle (Nadis, Meridiane) gereinigt; die Lebensenergie kann wieder frei zirkulieren. Durch das rechte Nasenloch fließt die Sonnenenergie (männlich), durch das linke Nasenloch die weibliche Mondenergie. Nadi Shodhana gleich beide Energien aus, balanciert Gehirnfunktionen, bekämpft Stress, sorgt für Energie und Wohlbefinden. Hierzu wird das rechte Nasenloch mit dem rechten Daumen verschlossen, einmal ausgeatmet und dann ausschließlich durch das linke Nasenloch eingeatmet. Dann wird mit dem Ringfinger der rechten Hand das linke Nasenloch geschlossen, die Luft fünf Sekunden angehalten, der Daumen gelöst und mit dem rechten Nasenloch ausgeatmet. Seitenwechsel; mehrere Minuten lang praktizieren. Diese Yoga-Atmung steigert die Vitalität, wirkt gegen Ängste und Stress.
Wer die verschiedenen Chakras beherrscht kann neue Lebensenergie gewinnen
Mit der Chakra-Atmung können die Energiezentren angesprochen werden, um Stress zu beseitigen und zu harmonisieren. Es wird im folgenden Rhythmus geatmet: Kronenchakra ein – Stirnchakra aus, Stirnchakra ein – Kehlchakra aus, Kehlchakra ein – Herzchakra aus, Herzchakra ein – Nabelchakra aus, Nabelchakra ein – Sakralchakra aus, Sakalchakra ein – Wurzelchakra aus, dann wieder umgekehrt zurück bis zum Kronenchakra.
Besonders aus medizinischen Gründen ist die Farbatmung hoch interessant
Äußerst effektiv wirkt die Farbatmung, bei der bestimmte Körperstellen gezielt beatmet werden können, jeweils in entsprechender Farbe. Im Sitzen oder Liegen konzentriert man sich nach innen, um die benötigte Farbe zu spüren, welche dann als farbiges Licht eingeatmet und in Körper und Aura verteilt wird.
Das Pranayama hilft uns eins zu werden mit dem Universum
Besonders harmonisierend wirkt die Unendlichkeitsatmung, für Körper wie auch für Geist und Seele. Mit Fokus auf das spirituelle Herzzentrum werden Lichtpartikel visualisiert und in der Wirbelsäule aufsteigen lassen, um einen kompletten Energiekreis im Körper zu durchlaufen.